Stellungnahme Wasserschaden Gemeindewohnung
Liebe Vösendorferinnen, liebe Vösendorfer!
Als Bürgermeisterin ist es auch Teil meiner Verantwortung, mich mit kritischen Stimmen auseinanderzusetzen. Ich nehme das sehr ernst, besonders dann, wenn Kritik auf Basis berechtigter Fakten stattfindet.
Im Konkreten geht es um den Leidensweg einer Bewohnerin, den Schaden an ihrer Gemeindewohnung und den langen Weg bis zur Sanierung.
Zu den Fakten:
Die Marktgemeinde Vösendorf und die beauftragte Hausverwaltung betreuen aktuell über 450 Gemeindewohnungen. Es ist kein Geheimnis, dass sich ein Teil der Gemeindewohnungen in keinem optimalen Erhaltungszustand befindet. Die Kritik daran ist berechtigt, Instandhaltung und Sanierung sind eine riesige finanzielle Aufgabe, an der zahlreiche Vorgängerregierungen in Vösendorf gescheitert sind. In einer Gemeindewohnung kam es zu einem Leitungswasserschaden. Ein klassischer Versicherungsfall. Die Hausverwaltung hat dies unverzüglich der zuständigen Versicherung gemeldet und die eingeholten Kostenvoranschläge zur Freigabe vorgelegt. Am 7. Mai meldete sich die betroffene Bewohnerhin auch bei der Gemeinde und ersuchte um einen Sprechstundentermin.
Der Bewohnerin wurde mitgeteilt, dass sie nicht extra zu einer Sprechstunde kommen müsse, ich mich lieber gleich direkt mit der Hausverwaltung in Verbindung setzen und sie auf dem Laufenden halten werde. Die Sprechstunde wurde also nicht mit der Begründung abgelehnt, es gebe für Wohnungsangelegenheiten keine Termine. Noch am selben Tag habe ich die Hausverwaltung kontaktiert und auf die absolute Dringlichkeit hingewiesen, zudem habe ich gebeten, mich auf dem Laufenden zu halten. Die Hausverwaltung informierte mich, dass lediglich die Freigabe durch die Versicherung noch ausständig ist. Am 13. Mai wurden sowohl die Hausverwaltung als auch mein Büro neuerlich von der Bewohnerin informiert, dass noch immer keine Freigabe durch die Versicherung erfolgt ist. Eine nicht tolerierbare Verzögerung durch die Versicherung, somit ist der Ärger der Bewohnerin vollkommen verständlich. Noch am selben Tag haben wir den Versicherungsmakler der Gemeinde kontaktiert, um die Freigabe umgehend zu erwirken. Die bereits angeforderte Begutachtung durch den Sachverständigen erfolgte schließlich am 14. Mai.
Die Freigabe der Sanierungsarbeiten durch die Versicherung erfolgte am 16. Mai, noch am selben Tag wurden die Arbeiten von der Hausverwaltung beauftragt. Am 15. Mai habe ich bei einem persönlichen Gespräch mit der Bewohnerin auch angeboten, vorübergehend ein Hotelzimmer in Vösendorf für sie zu organisieren. Die kurzfristig verfügbaren Zimmer in Vösendorf waren der Bewohnerin zu weit weg, sodass ihr am 16. Mai angeboten wurde, eine freie Wohnung in ihrem Wohnhaus zu beziehen, was die Bewohnerin dankend annahm. Am 20. Mai wurde die Hausverwaltung informiert, dass die Bewohnerin die zur Verfügung gestellte Wohnung nicht nutzen könne, weil angeblich kein Strom und kein Wasser vorhanden seien. Es stellte sich jedoch heraus, dass der FI-Schalter und der Hauptwasserhahn einfach nicht aufgedreht waren.
Niemand hätte kalt duschen müssen, es hätte gereicht, wenn jemand den FI-Schalter und den Hauptwasserhahn aufgedreht hätte. Die Hausverwaltung hat auch sofort angeboten, jemanden vorbei zu schicken, der beides aufdreht. Letzten Endes hat die Bewohnerin die zur Verfügung gestellte Ersatzwohnung aber dann doch abgelehnt, weil sie bereits ein Gästezimmer in einem Gasthof ab 22. Mai zur Verfügung hatte.
Die Menschen in Vösendorf stehen für mich immer im Mittelpunkt. Sowohl die Gemeinde, als auch die Hausverwaltung hatten bereits sämtliche Schritte gesetzt, um die Freigabe für die Sanierungsarbeiten durch die Versicherung zu erwirken. Für die Bewohnerin ist mir jetzt wichtig, dass sie nach erfolgter Sanierung bald wieder ihr Zuhause beziehen kann. Dass solche Situationen von der Opposition in die Öffentlichkeit gespielt werden, mag mit der im Herbst anstehenden Wahl erklärbar sein. Zur Lösungsfindung trägt dies jedenfalls nicht bei.
Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Bürgermeisterin Birgit Petross